#nicht_mein_endlager

Am Wochenende vom 25.-27. Oktober fand in Kassel ein Workshop statt, in dem es um Jugendbeteiligung an der Atommüll-Endlagersuche ging. Eingeladen waren junge Menschen von 16-30 Jahren, die sich – gemeinsam mit den Veranstalter_innen vom Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE), der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und dem Nationalen Begleitgremium(NBG) – Gedanken über die Endlagersuche machen durften.

So weit, so gut. Oder?

Was erstmal nach Beteiligung klingt, ist für uns mehr Schein als Sein. Hier sind unsere wichtigsten Kritikpunkte an dem Workshop:

1. Die Veranstalter_innen (BfE, BGE und NBG) sollen sich eigentlich gegenseitig kontrollieren und überprüfen. Stattdessen organisieren sie gemeinsam eine Veranstaltung!?

2. Die wirklich wichtigen Entscheidungen wurden schon längst getroffen: Bei den Kriterien für die Endlagersuche oder den Rahmenbedingungen des Suchverfahrens dürfen wir nicht mitreden.

3. Stattdessen gibt es beim Workshop unter dem Motto „#dein_endlager“ Inputs zum Thema „Storytelling“, eine Fotobox und ein Escape Game – die Endlagersuche wird als spannendes Abenteuer inszeniert.

4. Das Hauptthema des Workshops ist die Frage, wie die Jugend am besten erreicht werden kann. Faktisch heißt das: Wir sollen dabei helfen, eine gute PR für ein schlechtes Suchverfahren zu machen.

Das Endlager-Suchverfahren ist entgegen aller Versprechungen nicht (oder nicht genug) partizipativ, wissenschaftsbasiert und transparent. Hintergrundinfos zur Kritik am Suchverfahren findet ihr zum Beispiel hier: https://www.ausgestrahlt.de/informieren/atommuell/hochradioaktiv/standortsuche/mediathek/

Wir von JunepA haben uns entschieden, dass wir unbedingt Teil dieses Workshops sein wollen. Jedoch nicht, wegen des coolen Rahmenprogramms oder der vielversprechenden Inputs. Wir wollen uns einmischen, wir wollen unser Recht auf echte Beteiligung einfordern und vielleicht wollen wir den Workshop auch ein kleines bisschen stören und durcheinanderbringen. Seid gespannt.

Parallel zu unserer Anwesenheit beim Workshop wollen wir zeigen, dass es überall im Land junge Menschen gibt, die sich von den PR-Strategien der Institutionen nicht um den Finger wickeln lassen: Mit diesem intransparenten Suchverfahren werdet ihr kein geeignetes Endlager finden.

Deswegen wollen wir auf Twitter Fotos von jungen Menschen veröffentlichen, die mit einem Schild zeigen: #nicht_mein_endlager!

Sei dabei, mach mit und unterstütze mit deinem Foto die JunepA-Aktivist_innen beim Workshop!

→ Bastelt euch ein Schild mit der Aufschrift #nicht_mein_endlager (von einem College-Block-Papier mit Kugelschreiber bis hin zum kunstvollen Siebdruck-Plakat ist alles erlaubt)

→ Macht ein Foto von euch und dem Schild (in die Kamera grinsend, vermummt oder mit dem Rücken zur Kamera – so wie ihr auf Twitter erscheinen wollt)

→ schickt das Foto an kontakt-junepa@riseup.net und/oder twittert es selbst mit den Hashtags #dein_endlager und #nicht_mein_endlager