Pressemitteilung

Bützow, 8.12.22

Für eure Kriege zahle ich nicht“ – 20 Tage Haft für Friedensaktivisten

Am heutigen Donnerstag, den 8. Dezember 2022 tritt der Arzt Ernst-Ludwig Iskenius aus Lübtheen eine 20-tägige Erzwingungshaft wegen einer antimilitaristischen Aktion an.

Im Rahmen der „Gewaltfreien Aktion Gefechtsübungszentrum abschaffen“ (GA GÜZ abschaffen) hatten 20 Kriegsgegner*innen im Sommer 2020 das Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) in der Altmark unerlaubt betreten und das ehemalige Dorf Salchau besetzt. Sie blieben mehr als 30 Stunden. Während dieser Zeit musste der Übungsbetrieb auf dem Platz eingestellt werden. Die Aktivist*innen hatten mit ihrer Aktion die sofortige Schließung des GÜZ und die Beendigung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr gefordert. Die Bundeswehr erwirkte ein Bußgeld von 500€.

Das „Gefechtsübungszentrum Heer“ nördlich von Magdeburg ist mit seinen 232 km² und der genutzten Technik einer der modernsten Truppenübungsplätze Europas. Soldat*innen aus vielen NATO-Ländern werden dort auf ihre Auslandseinsätze vorbereitet, selbst Häuserkampf wird dort geübt. Alle deutschen Soldat*innen, die in Auslandseinsätze gehen, durchlaufen auf diesem Truppenübungsplatz ein spezifisches Trainingsprogramm zur Ausbildung an den modernsten, tödlichen Waffen, die die Bundeswehr besitzt. Seit Jahren gibt es schon Proteste dagegen.

Auf die Aufforderung der Staatsanwaltschaft Bonn das Bußgeld zu bezahlen, begründete Iskenius seine Weigerung mit einem Gewissenskonflikt. Als Kompromiss bot er eine Zahlung des Bußgeldes an Connection e.V. an. Dieser Verein unterstützt Kriegsdienstverweigerer*innen und Deserteur*innen u.a. aus der Ukraine und Russland. Auf diesen Vorschlag ist weder das Amtsgericht, noch die Staatsanwaltschaft eingegangen und haben nun Erzwingungshaft angeordnet.

Der 70-jährige Arzt erklärt: „Angesichts der sich zuspitzenden Kriegsgefahr, der Verletzung des Friedensgebotes des Grundgesetzes durch Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet und die Vernachlässigung Ziviler Konfliktlösungstrategien werde ich jegliche Zahlungen an die „staatliche Kriegskasse“ aus Gewissensgründen verweigern, um weiterhin Mensch mit kritischen Verstand zu bleiben. Ich kann nicht noch ihre Kriege mitzahlen, für die es keine Legitimation gibt. Ich werde meinen Gefängnisaufenthalt dazu nutzen, meinen Protest gegen den gegenwärtigen Kriegskurs weiter hörbar zu machen.“

Zahlreiche Unterstützer*innen begleiteten ihren politischen Weggefährten beim heutigen Haftantritt in der JVA Bützow (Mecklenburg-Vorpommern). Auch vor dem AG Bonn, dem Gericht, dass die Verurteilung ausgesprochen hat, versammeln sich heute Pazifist*innen zu einer Protestmahnwache. Weitere Mahnwachen, u.a. am 14.12.vor der JVA sind geplant.

Hinweise zur Redaktionsplanung:

  • Für Interviews während der Haft oder nach der Entlassung steht Herr Iskenius gerne zur Verfügung. Absprache im Vorfeld über Pressekontakt erbeten.

Pressekontakt:

Katja Tempel, 0160- 44 00 206

kontakt@gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de

Weitere Infos/ Presseartikel:

PM der Aktion: 18.9.20 Truppenübungsplatz besetzt!

Infoblatt_Militaer_und_Krieg

https://www.european-news-agency.de/politik/friedensaktivist_geht_fuer_20_tage_ins_gefaengnis-85302/

https://anfdeutsch.com/menschenrechte/friedensaktivist-geht-fur-20-tage-ins-gefangnis-35350

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1169206.friedensbewegung-kein-justizopfer.html

https://twitter.com/IPPNWgermany/status/1600835118037602307

https://www.imi-online.de/2022/12/06/antimilitarist-in-erzwingungshaft/

https://www.laut-werden.de/v/356?seite=#artikel

http://www.offeneheide.de/

https://www.antimilitaristisches-buendnis-wendland.de/texte/aufrecht-gegen-repressionen/

Willkommen bei uns zu Haus (brot-und-rosen.de)

PM:


Sehr geehrte Redaktionen,

soeben hat die 23-jährige Clara Tempel wegen ihrer Aktionen gegen Atomwaffen eine einwöchige Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Hildesheim (Godehardsplatz 7, 31134 Hildesheim) angetreten.

Unten und angehängt finden Sie dazu unsere Pressemitteilung. Im Anhang finden Sie auch weitere Informationen zu Clara Tempel, einen Brief von ihr an Unterstützer*innen sowie Hintergrundinformationen zu den Atombomben in der Eifel, der deutschen Atomwaffen-Politik, Atomwaffen und Völkerrecht sowie dem Rechtfertigenden Notstand. Schauen Sie gern dort rein! „“ weiterlesen

PM: Atomwaffengegnerinnen reichen Verfassungsbeschwerde ein

Pressemitteilung Koblenz/Berlin, 22.10.2018. Zwei junge Atomwaffengegnerinnen der Prozesskampagne „Wider§pruch“ haben heute angekündigt, Verfassungsbeschwerde wegen der Stationierung und Modernisierung der US-Atombomben in Deutschland einzulegen. Erst am Wochenende drehte sich die Aufrüstungsspirale einen verhängnisvollen Schritt weiter. US-Präsident Trump hatte angekündigt, aus dem Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (INF-Vertrag) mit Russland auszutreten. Nun beklagen die Aktivistinnen die deutsche Teilnahme an der nuklearen Teilhabe der NATO. Die Bundesregierung verstoße außerdem gegen das Völkerrecht, da sie weiterhin den im letzten Jahr verabschiedeten UN-Atomwaffenverbotsvertrag boykottiert.

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PM: Friedensübungszentrum in Schnöggersburg eröffnet

– Aktivist_innen besetzen Kriegsübungsstadt in der Altmark

20 Aktivist_innen des Jugendnetzwerks für politische Aktionen (JunepA), der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe und der Musik-Aktionsgruppe Lebenslaute haben in den frühen Morgenstunden die Übungsstadt der Bundeswehr Schnöggersburg besetzt. Diese befindet sich im Gefechtsübungszentrum (GÜZ) in der Colbitz-Letzlinger-Heide, die als Truppenübungsplatz genutzt wird. Die Aktivist_innen haben ein „Friedensübungszentrum“ eröffnet, mit dem sie ein
deutliches Zeichen gegen den regelmäßigen militärischen Übungsbetrieb setzen, der in der Stadt Schnöggersburg stattfindet.

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Regionalgruppe Südwest: Protest gegen Bundeswehrpräsenz auf dem Hessentag

Nicht die Augen verdrehen lassen!

Am „Tag der Bundeswehr“, der 2017 am 10. Juni ausgerichtet wurde, hat die JunepA Regionalgruppe Südwest samt Unterstützer_innen wie auch zahlreiche andere Organisationen gegen die Bundeswehrpräsenz auf dem Hessentag in Rüsselsheim protestiert. Mit einer riesigen rosaroten Brille setzten wir uns in den Eingang des Bundeswehrgeländes und machten es uns mit Apfelpfannkuchen gemütlich, während die Besucher_innen des Geländes sich um uns herum schlängeln mussten. Unser Banner in pinker Tarnfarbe und unsere Flyer erklärten die Brille: Bloß nicht die Augen verdrehen lassen!
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Rheinmetall-Blockade

Waffenproduktion? Blockieren!

Wir werden am 15. Mai 2017 die Rheinmetall-Fabrik in Unterlüß (bei Celle) blockieren.

Bei Rheinmetall in Unterlüß, dem größten Waffenproduzenten in Deutschland, werden Waffen, Munition und sogenannte Landsysteme (Panzer etc.) hergestellt, die dann in Kriegsgebiete und Krisenregionen geliefert werden – auch an menschenrechtsverachtende Staaten. Damit trägt Rheinmetall dazu bei, dass Kriege und gewaltvolle Konflikte anhalten.

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Aktuelle Infos zur Büchel Blockade:

Friedensaktivisten sitzen vor dem Lutzerather Tor des Fliegerhorstes in Büchel.Ab 6 Uhr heute morgen haben 2o Aktivist_innen die Tore des Atomwaffenlagers in Büchel blockiert. Ein Tor wurde geräumt, 8 Menschen bekamen einen Platzverweis. Es gab ein großes Polizeiaufgebot. Die Abschlussaktion vor dem Haupttor wurde eingekesselt und 6 Leute sind seit dem in Gewahrsam.

PM: Blockade des Atomwaffenlagers in Büchel

Pressemitteilung

Büchel, 27.03.2017

  1. März: Blockade am Atombombenstützpunkt Büchel zum Beginn von UN-Atomwaffenverbots-Verhandlungen

Am Montag, den 27. März, blockieren Aktivist_innen den Fliegerhorst Büchel in der Eifel. Dort sind die 20 Atombomben stationiert, die der Bundeswehr im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO zugeordnet sind. Regelmäßig finden dort Übungen zum völkerrechtswidrigen Einsatz der Atomwaffen statt.

Am selben Tag beginnen bei den Vereinten Nationen in New York Verhandlungen zu einem weltweiten Verbot dieser Massenvernichtungswaffen. Allerdings boykottiert die Bundesregierung diese Verhandlungen trotz ihres im Koalitionsvertrag festgehaltenen Bekenntnisses zu einer „atomwaffenfreien Welt“.

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Bericht zur Büchel-Aktion 2

Grenzen überwinden(d) – Krieg beenden

Im letzten Februar haben wir uns entschieden, dass wir dieses Jahr wieder eine Blockade in Büchel machen wollen, um eine Kontinuität aufrecht zu erhalten. Jedoch hatten wir den Wunsch zum Einen mal andere Aktionsformen auszuprobieren und zum Anderen mit einer Steigerung unserer Aktionen einen Überraschungseffekt zu erzielen.

Deswegen war der Plan folgender:

Wir machen eine angekündigte Blockade und parallel ein unangekündigtes Go-In: Wir betreten also den Flugplatz, während andere draußen die Tore blockieren.

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Atomwaffen? Könnt ihr knicken!

+++ Termin: 2.-11. August +++

atomwaffenAtomwaffen erscheinen uns, da wir den überwiegenden Teil unseres Lebens im 21. Jahrhundert verbracht haben, wie ein dunkler Schatten aus der Vergangenheit. Bedrohlich, dunkel, doch irgendwie in unserem Gegenwartsbewusstsein nicht mehr wirklich existent. Wie auch – nach Jahrzehnten der Abrüstungspolitik ist dieses Problem doch gelöst. Oder?

Mitnichten. Noch immer gibt es in ganz Europa Militärstützpunkte, auf denen Atomwaffen – zumeist US-Amerikanische – einsatzbereit gelagert sind. Auch in Deutschland – auf dem Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz, nahe Koblenz. Dort ist die Bundeswehr an etwas beteiligt, dass sich „nukleare Teilhabe“ nennt. Die Sprengköpfe dort unterliegen der Kontrolle von US-Soldaten, sollte aber der Einsatzbefehl kommen, werden sie an deutsche Flugzeuge übergeben, die sie in ihr Ziel tragen.

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