Laut und deutlich wollten wir es sagen und zeigen: Flüchtlinge sind in Deutschland willkommen. Sie sollen nicht weiter unter den unmenschlichen und unwürdigen Bedingungen in Heimen ohne Bewegungsfreiheit leben. Sie sollen nicht weiter an den Grenzen Europas sterben. Und vor allem soll die Flüchtlings-Problematik nicht weiter aus dem Bewusstsein verdrängt werden, indem zum Beispiel das Flüchtlingscamp am Oranienplatz in Kreuzberg geräumt wird, ohne dass sich an der Flüchtlingspolitik etwas geändert hat.
Mit diesen und vielen weiteren Forderungen rief das Bündnis Refugee Schul- und Unistreik am 13. Februar 2014 die Berliner Jugend dazu auf, Klassenzimmer und Hörsäle zu verlassen und ab 10 Uhr vom Alexanderplatz zum Flüchtlingscamp am Oranienplatz zu demonstrieren. Ein lauter, bunter Haufen von etwa 2000 Menschen kam zusammen: junge Schüler, Freiwilligendienstleistende, Flüchtlinge, Studenten, und mitten darunter JunepA mit den fast 50 Schülern, die wir in den letzten Wochen an unseren Schulen für den Streik mobilisieren konnten. „Auch DU könntest vertrieben werden! Was würdest DU tun?“ stand auf unserem Banner. In den letzten Monaten wurde in der Presse immer wieder thematisiert, dass Deutschland unter den „Schmarotzer-Flüchtlingen“ leiden könne. Welch eine Unverschämtheit, wenn man betrachtet, wie oft Menschen unverschuldet in solche Not geraten, dass die gefährliche Flucht ihnen als einziger Ausweg erscheint. Jeder Mensch könnte so vertrieben werden, der nicht zufällig in ein privilegierteres Leben hineingeboren würde. „Was würdest DU tun?“ Was würdest du als Flüchtling von den anderen Menschen erwarten?
Dass sie sich mit dir solidarisieren, nicht die Augen verschließen und sich zusammen mit dir dafür einsetzen, damit allen Menschen in einem wohlhabenden Land wie Deutschland eine würdige Lebensführung möglich ist, auch den Menschen, die es aus Not nach Deutschland getrieben hat. Dazu war die Demonstration am letzten Donnerstag ein Zeichen, das JunepA mitgesetzt hat. Auch in nächster Zeit planen wir, weiter in unseren Schulen über die Probleme der Flüchtlinge zu informieren, zum Beispiel durch Zusammenarbeit mit dem Theaterprojekt Asylmonologe der Bühne für Menschenrechte. 50 Schüler mobilisiert zu haben ist ein toller Erfolg, den wir weiter ausbauen wollen!
Kein Mensch ist illegal. Dieser alte und immer aktuelle Spruch war auf der Demo der meistvertretene. Dieser Grundsatz verband die 2000 Menschen, die mit verschiedensten Meinungen, Forderungen und Hintergründen für die Rechte von Flüchtlingen demonstrierten.