Gentrifizerung – ein Problem, das in Berlin schon seit langer Zeit aktuell ist, die Poltik aber noch viel zu wenig beschäftigt. Die Veredelung von Stadtvierteln, die die Mieten in unbegreifliche Höhen schnellen lässt und damit alteingesessene Bewohner_innen vertreibt, ist in vielen Teilen der Hauptstadt bereits vollzogen, und greift nun auch auf Szenebezirke wie Kreuzberg über. Das Phänomen wird für viele Menschen mit niedrigem Einkommen zunehmend zum Problem, und ist eine weitere soziale Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Aus diesem Grund fand am vergangen Samstag, dem 22. Februar, in Berlin-Kreuzberg die Lärmdemo gegen hohe Mieten und verdrängen statt. Auch JunepA Berlin hat sich daran beteiligt.
Die Demo startete um 14:30 Uhr am Kottbusser Tor. Dort halten Mieter_innen schon seit 2012 eine kleine Hütte besetzt, die als Informations- und Sammelzentrum für die Mietenbewegung dient. Die Mischung an Demonstrant_innen war bunt, und die Musik sehr gut. 🙂 Der Demozug zog dann durch Kreuzberg und im Anschluss Richtung Mitte. Zwischenkundgebungen gab es am Jobcenter und an der zentrale GSW („Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft“, allerdings nicht als gemeinnützig anerkannt), die die bestimmende Hausbesitzer_inneninstitution im Bereich des Kottbusser Tors ist. Nach einigen Stunden kehrte die Demonstration zurück zum Kottbusser Tor.
Wohnraum ist ein elementares Grundrecht. Berlin lebt als Stadt von seiner bunten sozialen Mischung. Gentrifizierung und die damit einhergehende Verdrängung sind in hohem Maße ungerecht, dienen nur den Interessen der Immobilienspekulant_innen und zerstören das besondere Flair der Stadt. Der Mieter_innen-Verbund Kottbusser Tor organisiert zur zeit einen Mietstreik, bei dem eine von der GSW geforderte Mieterhöhung kollektiv verweigert wird. Wir halten es für sehr wichtig, in diesem und anderen Konflikten die Mieter_innen zu unterstützen.