Presseeinladung Atomwaffen vor Gericht

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchten wir Sie einladen, den Berufungsprozess gegen vier Atomwaffengegner*innen vor dem Landgericht Koblenz journalistisch zu begleiten. Am Mittwoch, den 25.9.2019 findet um 13.15 Uhr die Berufungsverhandlung wegen einer Gewaltfreien Aktion Zivilen Ungehorsams am Atomwaffenstandort Büchel/Eifel statt. Ab 12 Uhr wird die Prozesskampagne Wider§pruch mit vielen Interessierten eine Mahnwache vor dem Gericht abhalten.
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Bericht vom Bundestreffen in Koblenz

Im Rahmen des ersten offiziellen Bundestreffen 2019 haben wir uns in kleiner Runde vom 5. bis zum 7. April im schönen Koblenz getroffen.

Wie immer hatten wir verschiedenste, wichtige Dinge zu besprechen und natürlich war auch wieder viel Organisatorisches und Generelles dabei.
Gerade in Bezug auf Strategie und Ausrichtung galt es, das im März stattgefundene Konzept-Treffen nachzubereiten und einige dort nicht mehr geklärte Aspekte zu diskutieren und als Gruppe zu entscheiden. Ein wichtiger Punkt war die Namensveränderung in „Junges Netzwerk für politische Aktionen“.
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Rheinmetall-Adbusting an der Uni Lüneburg

In der Mensa der Leuphana Universität Lüneburg ist vor einigen Tagen Werbung für den Rüstungskonzern Rheinmetall aufgetaucht. Die JunepA Regionalgruppe hat das Plakat heute umgestaltet:

https://www.facebook.com/jungesnetzwerkfuerpolitischeaktionen/posts/2310682602483584

Brief #5 von Clara: Nach der Entlassung

7.4.2019

In einem IC zwischen Koblenz und Lüneburg

Liebe Menschen,

jetzt ist es schon zwei Wochen her, dass ich im Gefängnis war.

Langsam komme ich wieder in „dieser Welt“ an. Obwohl ich nur eine Woche hinter Gittern war, ist es gar nicht so leicht, mit all den Erinnerungen im Gepäck gleich wieder in den Alltag einzutauchen. Gleichzeitig fühle ich mich durch meine Erfahrungen und all die Unterstützung auch bestärkt und freue mich über jeden Sonnenstrahl, jeden Schritt in Freiheit, jede Nachricht von euch. „Brief #5 von Clara: Nach der Entlassung“ weiterlesen

Erzählabend: Haft gegen Atomwaffen

Erzählabend über aktivistische Gefängniserfahrungen

Wann? Di, 16.4.2019, 19 Uhr

Wo? Leuphana Universität Lüneburg, Gebäude 9, MuFuZi

Die Lüneburger Studentin Clara war Ende März für eine Woche im Gefängnis. Der Grund dafür: Sie hat 2016 mit anderen zusammen in einer gewaltfreien Aktion Zivilen Ungehorsams gegen Atomwaffen protestiert und wurde wegen Hausfriedensbruch zu einer Geldstrafe verurteilt. Sie hat sich entschieden, nicht alle Tagessätze zu bezahlen, sondern einen Teil der Geldstrafe in einer sogenannten Ersatzfreiheitsstrafe abzusitzen. Mehr Infos findet ihr hier: http://junepa.blogsport.eu/aktionen/gefaengnis/ „Erzählabend: Haft gegen Atomwaffen“ weiterlesen

+++Atomwaffenprozess verschoben!+++

Der geplante Berufungsprozess der Prozesskampagne Wider§pruch in Koblenz findet nicht wie geplant am 10. April statt. Die Verhandlung wurde auf September verschoben. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Claras Worte zur Haftentlassung

Clara ist heute – etwas früher als gedacht- um 10:30 aus der JVA Hildesheim entlassen worden. Reich an vielfältigen neuen Erfahrungen der Zwangsgesellschaft Gefängnis wird sie sich weiter für eine atomwaffenfreie Welt einsetzen.

Einige Worte, die so auch an die Presse gingen, findet ihr hier. Ein längerer Bericht folgt!

Ihre ersten Worte vor dem Gefängnis an Unterstützer*innen:

„Ich kämpfe weiter für eine herrschaftsfreie Welt. Gefängnisse und Atomwaffen sind beides Herrschaftsinstrumente, die ich ablehne.“

„Meine Solidarität gilt all jenen, die in- und außerhalb der Gefängnisse dieser Welt für Gerechtigkeit eintreten, aber keine Stimme haben.“

„Ich wünsche mir, möglichst viele der Unterstützer*innen an den Unrechtsorten dieser Welt zu sehen. Mit dem Einsatz von uns allen wird sich die Welt verändern.“

Clara Tempel (23) in ihren „Briefen aus dem Gefängnis“:

„Egal, ob in Büchel oder anderswo: Ziviler Ungehorsam und andere Formen des Widerstands sind notwendig, um zur nuklearen Abrüstung beizutragen.“

Zur Abschreckungs- und Einschüchterungslogik: „Die Logik, die hinter Knästen steht, scheint mir eine ähnliche zu sein, wie die, die hinter Atomwaffen steht. Es wird Zeit, beides hinter uns zu lassen.“

„Natürlich gab es auch im Gefängnis herausfordernde Momente. So wie der Moment, als wir auf der Startbahn den Soldaten mit Gewehren begegnet sind. Da haben wir begonnen zu singen. Ich glaube, es gibt fast immer einen Ausweg aus der Angst. Ungehorsam sein bedeutet für mich nicht, keine Angst zu haben, sondern die Angst huckepack zu nehmen und sie an einen Ort zu tragen, wo sie sich in Mut verwandeln kann.“

„Heute will ich Grüße nach Büchel schicken, wo in diesen Tagen die 20-wöchige Aktionspräsenz beginnt. Das ist eine Einladung an alle, die einmal ausprobieren möchten, wie sich Protest direkt am Unrechtsort anfühlt, oder die den Schritt zum Zivilen Ungehorsam gehen wollen. Oder an diejenigen, die sich – so wie ich – versprochen haben, in jedem Jahr mindestens eine Aktion in Büchel zu machen.“

PM Haftentlassung: Abrüstungsaktivistin wieder frei!

Neue Aktionen gegen deutsche Massenvernichtungswaffen geplant

Pressemitteilung
28.03.2019, 11:30 Uhr, Hildesheim. Zur sofortigen Veröffentlichung freigegeben.


Heute Mittag wurde die Abrüstungsaktivistin Clara Tempel (23) aus dem Frauengefängnis Hildesheim entlassen. Anlass der Haftstrafe war ihr Eindringen in den Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz, während Bundeswehrsoldaten den Abwurf von Atombomben übten. Nach ihrer Haftstrafe ist sie nun umso entschlossener, weiter gegen die völkerrechtswidrige Stationierung und Aufrüstung von Atomwaffen einzutreten.

„Alle reden über Zivilcourage. Doch bei schweren Völkerrechtsverstößen, da handelt niemand und alle weisen die Verantwortung weit von sich,“ klagt Tempel kurz nach ihrer Haftentlassung auch das Gerichtsversagen an. Vom Amtsgericht Cochem bis zum Oberlandesgericht Koblenz haben alle der mit Tempels Fall befassten Gerichte bisher nicht anerkannt, dass konsequenter Ziviler Ungehorsam eine legitime Form des Protests darstellt, wenn staatliche Instanzen versagen. Denn trotz der fortschreitenden weltweiten Ächtung durch den von 122 Staaten unterstützten Atomwaffen-Verbotsvertrag hält Deutschland an diesen Massenvernichtungswaffen fest. Bis 2024 sollen die US-amerikanischen Atombomben in der Eifel gar völkerrechtswidrig durch Waffen mit neuen Funktionen ersetzt werden. Nur um diese neuen Bomben nach wie vor ins Ziel tragen zu können, plant die Bundesregierung, neue Jagdbomber aus den USA einzukaufen.

Während Tempels Haft erreichten sie Solidaritätserklärungen aus dem Bundestag, von einer Demonstration am Atomwaffenstützpunkt Büchel sowie zahlreichen Gruppen und Einzelpersonen. Schon in den ersten drei Tagen ihrer Haft erhielt sie 190 Briefe und Postkarten. Bei ihrer Entlassung wurde sie von 40 Atomwaffengegner*innen wieder in Freiheit begrüßt. „Wir erleben einen neuen energischen Aufschrei gegenüber Atomwaffen,“ stellt Arvid Jasper als Pressesprecher der Prozesskampagne Wider§pruch fest. Tempel ist bereits die 25. Abrüstungsaktivist*in, die für Aktionen rund um den rheinland-pfälzischen Militärflughafen im Gefängnis einsaß.

Am 26. März begann eine neue Protestwelle am Atomwaffenlager Büchel. Zwanzig Wochen lang werden Aktivist*innen dort den Betriebsablauf rund um die zwanzig dort stationierten US-Atombomben stören. Auch Tempel, deren Aktionsnetzwerk JunepA 2017 mit dem renommierten Aachener Friedenspreis ausgezeichnet wurde, gibt sich kämpferisch: „Es ist an uns, den Schrecken zukünftiger Bombennächte heute zu verhindern.“ Eine atomwaffenfreie Welt ist die einzige Möglichkeit, die humanitäre Katastrophe eines Nuklearkriegs langfristig zu verhindern. Dafür muss die vielfältige Zivilgesellschaft den bislang boykottierten Beitritt der Bundesregierung zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag erzwingen.

Die Anti-Atomwaffen-Bewegung zeigt einige Parallelen zu der Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King. „So lange die Atomwaffen in Büchel nicht abgezogen sind, wird es immer wieder Menschen geben, die dort begrenzte Regelübertretungen begehen – und wie Tempel dann auch bewusst für ihre Überzeugungen ins Gefängnis gehen“ so Jasper. Denn neben Tempel gibt es zahlreiche weitere Menschen, die sich selbst zu jährlich mindestens einer Aktion gegen die Atomwaffen in Büchel verpflichtet haben.

###Ende der Pressemitteilung###

Für Rückfragen und Interviewabsprachen erreichen Sie uns gern unter 0177/2612232 (Pressesprecher Arvid Jasper)

Empfang in der Freiheit:

am Donnerstag (28.3.) wird Clara entlassen. Wir treffen uns um 10.30 auf der Mahnwache vor der JVA in Hildesheim um sie gemeinsam abzuholen. Wir freuen uns wenn so viele wie möglich komen

Tag V auf der Mahnwache Infobrief:

Hallo, liebe Leute,

wir haben wieder einen Brief von Clara erhalten, den wir euch hier gerne zum Lesen geben. Es ist der öffentliche Brief #4, den uns Kathrin Vogler, Bundestagsabgeordnete der Linken heute nach ihrem Besuch bei Clara mit rausgebracht hat. #3 hat uns leider auf dem Postwege noch nicht erreicht.

Für den Entlassungstag am Donnerstag, 28.3. gibt es einige wichtige Details:

  • Clara wird voraussichtlich um 11 Uhr entlassen.
  • Bitte seid um spätestens 10.30 Uhr auf unsere Mahnwache am Godehardsplatz 7
  • Bitte bringt eine einzelne Blüte mit, so dass wir Clara mit einen bunten Blumenstrauß begrüßen können
  • Zieht euch warm an und bringt etwas gegen Regen mit
  • Bitte stellt euch darauf ein, dass Clara nach einer Woche mit sehr wenigen Reizen, schnell von externen Reizen sehr gefordert sein könnte. Sie wird nicht auf jedeN Einzelnen von euch zugehen können.

Nach der Begrüßung in der Freiheit wird Clara eine kurze Zeit mit anwesender Presse reden. Danach werden wir alle zusammen kommen, um entweder von ihr direkt etwas zu hören oder alternativ werden wir etwas aus ihren Briefen vorlesen und von unseren Eindrücken berichten.

Um 12 Uhr seid ihr alle zu einem gemeinsamen Mittagessen (mit gemeinsamen Abwasch) eingeladen. Danach werden wir uns als Prozessgruppe Wider§pruch zurückziehen, um für uns einen Abschluss dieser erfüllten Mahnwachen- und Gefängniszeit zu finden.

Nach ein paar Tagen werdet ihr dann einen neuen Infobrief von uns erhalten, mit einem Rückblick von Clara und einem Blick nach vorne: Zu unserem Prozess vor dem Landgericht Koblenz im April.

Jetzt aber freuen wir uns erst mal auf ein kraftvolles Begrüßen von Clara und einen guten gemeinsamen Abschluss vor dem Gefängnis in Hildesheim, mit all den solidarischen Menschen, die uns auf der Mahnwache besucht haben.

Nur noch zweimal schlafen…

Menschen der Prozesskampagne Wider§pruch