Am 30. März haben wir das Atomwaffenlager Büchel in Rheinland-Pfalz blockiert – trotz massiver Schwierigkeiten, die uns vor allem durch das Wetter in den Weg gelegt wurden. Einige von uns waren bereits seit Beginn des Wochenendes vor Ort, besichtigten die Umgebung und trafen Vorbereitungen. Am Sonntagvormittag dann startete das Aktionstraining. Wir waren deutlich weniger, als wir gehofft hatten, warum, das wussten wir zu diesem Zeitpunkt teilweise noch nicht. Das Training war trotzdem gut, und gegen 17 Uhr starteten wir dann in die Aktionsvorbereitung. Überraschenderweise hatte die Bundeswehr das Lutzerather Tor, eines der 3 wichtigen Tore, quasi selbst blockiert: Mit zentnerschweren Betonblöcken, Natodraht und Bauzäunen. Auch die anderen beiden, Tor 1 und das Haupttor, waren mit Bauzäunen abgesichert worden. In die Gitter einiger Tore waren Plexiglasscheiben einmontiert worden – wohl um Ankettaktionen, wie sie letztes Jahr durchgeführt wurden, zu verhindern.
Da weniger Leute als erwartet gekommen waren, entschieden wir uns, nur Tor 1 und das Haupttor zu blockieren – das Lutzerather Tor schätzten wir durch die massiven Abschottungsmaßnahmen nicht als relevante Zufahrt ein. Bevor wir die Aktionsbesprechung jedoch beenden konnte, verstärkte sich der Sturm, der schon den ganzen Abend getobt hatte, so stark, dass wir das Camp vor dem Haupttor evakuieren mussten. Nach intensiver Planung in der Notunterkunft, etwa einer Stunde Schlaf und einer turbulenten Anfahrt konnten wir dann um 4 Uhr morgens doch pünktlich die Blockade errichten, ohne auf Abwehrversuche der Polizei zu treffen.
Die Bundeswehr öffnete dann doch das Lutzerather Tor und wickelte den morgendlichen Anreiseverkehr zum Militärstützpunkt darüber ab. Da sie sich aber durch ihre Abschottungsmaßnahmen selbst verbarrikadiert hatten, nahmen sie nur zwei Betonelemente aus ihrer Barrikade und so hatten wir trotzdem stundenlange Staus verursacht. Mehrere Stunden später beendeten wir dann gemeinsam die Blockade, vor dem Lutzerather Tor standen immer noch über 1km Autos in Schlange. Entgegen unserer Erwartung war unsere Aktion damit aber nicht zu Ende. Etwa die Hälfte der Menschen reiste zwar wieder ab, jedoch tauchten am Nachmittag plötzlich Neue auf. Jedenfalls waren wir am Nachmittag dann mehr als am Morgen, und spontan organisierten wir ein weiteres Aktionstraining und bereiteten eine Aktion für den nächsten Morgen vor.
Leider mussten wir am nächsten Morgen feststellen, dass der Sturm über Nacht wieder zugenommen hatte und die Durchführung der Aktion wurde deshalb als zu gefährlich erachtet. Dies war für uns alle damit verbunden, mehrmals in dieser Nacht aufzustehen, die Windgeschwindigkeit zu testen, die Aktion zu verschieben und zwei Stunden später wieder aufzustehen, um das zu wiederholen – ein ziemlich aufreibender Vorgang.
Unterm Strich waren die Aktionstage in Büchel nicht ganz so effektiv und störend für die Bundeswehr, wie sie hätten sein können. Dies lag zum einen daran, dass wir gehofft hatten schon Sonntag mehr Menschen zu sein (einige kamen später, andere waren krank oder schrieben Klausuren und konnten deshalb gar nicht) aber vor allem auch an dem Sturm, der an diesen Tagen seinen Höhepunkt erreichte – und das Wetter kann ja letztendlich niemensch vorhersagen.
Dennoch haben wir vollen Erfolg mit unserer Aktion gehabt und wir hoffen, dass es das nächste Mal sonniger wird!