Am Samstag, den 16. Mai, waren erneut JunepA-Aktivist_innen aus weitem Umkreis bei der Regionalgruppe Berlin zu Gast – um die Aktionen gegen den G7-Gipfel vorzubereiten, Fragen zur Öffentlichkeitsarbeit zu klären, neue Perspektiven zu entwickeln und und und. Den ganzen Tag über haben wir uns ausgestauscht und unsere nächsten Schritte geplant – welche diese sind, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.
Wir haben über die vergangene Büchel-Blockade gesprochen. Obwohl das stürmische Wetter die Aktion stark erschwert hat, und es einige Missverständnisse bezüglich des Ablaufs gab, haben wir die Aktion als sehr gelungen eingestuft. Der Fliegerhorst war mehrere Stunden dicht, und das trotz massiver Gegenmaßnahmen der Bundeswehr (siehe dazu auch den Aktionsbericht).
Der inhaltliche Schwerpunkt des Treffens lag auf dem G7-Gipfel. Wir wollen uns aktiv an den Blockaden beteiligen, und möglichst viele Menschen nach Garmisch-Partenkirchen mobilisieren. Polizei und bayrische Staatsregierung wollen die Proteste einschränken und jegliche eingreifende Aktion verhindern, indem sie versuchen, viele Demonstrationen und das geplante Camp zu verbieten – deshalb müssen wir umso stärker dagegenhalten und mit umso mehr Menschen nach Garmisch kommen. Wir werden uns auf dem Weg in eine solidarische Welt nicht aufhalten lassen!
Und dann stellte sich für uns natürlich die Frage, an welchen Stellen wir perspektivisch versuchen wollen, die Verhältnisse ins Wanken zu bringen. Die Büchel-Blockade hat stattgefunden, der G7-Gipfel wird ihr in drei Wochen folgen. Mit diesen beiden Projekten haben wir uns im vergangenen halben Jahr hauptsächlich beschäftigt. Es gab verschiedene Vorschläge, welchen Themenbereichen wir uns widmen wollen – keiner konnte sich auf Anhieb durchsetzen. Die Stimmung tendierte stark dazu, auch weiterhin eingreifende Aktionen, zum Beispiel in Form von Blockaden, als Mittel zu wählen. Schließlich kamen drei Themenbereiche in die nähere Wahl:
Die nukleare Versorgungskette, also die Produktion von “Treibstoff” für AKWs läuft trotz dem Atomausstieg weiter durch Deutschland, und ermöglicht nukleares Risiko in der ganzen Welt. Atomtransporte rollen, Uran wird angereichert, Brennelemente produziert. Ein eingreifen in den normalen Ablauf dieser Prozesse ist dringend notwendig.
Und: Immer noch wird der allergrößte Anteil der Fleischproduktion mit gigantischen Mastbetrieben und Schlachthöfen abgewickelt. Die dort gehaltenen Tiere leben allein für den Zweck, getötet zu werden, werden ihr gesamtes Leben gefoltert und gequält. Zustände, die wir besser heute als morgen beenden sollten.
Trotz großem Widerstand und Protest, ist das Freihandelsabkommen TTIP zwischen EU und USA noch immer nicht von den Schreibtischen der Verhandler verschwunden. Wir sind der Meinung, dass Freihandel wenig bis nichts mit Freiheit zu tun hat. Umwelt- und Sozialstandards könnten fallen, Aktionsformen wie Streik verschwinden. Es ist deshalb dringend angeraten, den gesellschaftlichen Druck weiter zu erhöhen.
Es bleibt für uns noch viel zu tun in einer Welt, die immer noch von Ungerechtigkeit, Leid und Ausbeutung geprägt ist. Das Treffen hat uns mal wieder gezeigt: Wir sind motiviert die zukünftigen Herausforderungen anzunehmen und hoffen, dass unser Netzwerk noch wachsen wird, damit wir noch effektiver arbeiten können.
Lasst uns die Verhältnisse zum Tanzen bringen!