Nach 6-stündiger Aktion haben wir uns am Montag selbstbestimmt dazu entschieden, die Blockade zu beenden. Am Dienstagmorgen saßen wir jedoch schon wieder vor der Schranke – mit Tripod. Berichte zu beiden Aktionen folgen!
Seit heute Morgen um 5.20 Uhr wird die Zufahrtsstraße der Brennelementefabrik in Lingen blockiert. Die knapp 20 Anti-Atom-Aktivist_innen wollen mit ihrer Sitzblockade bewusst in den reibungslosen Betriebsablauf der Atomfabrik eingreifen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Anlage können nur noch zu Fuß zur Arbeit gelangen, Materialtransporte haben keine Möglichkeit zur Fabrik zu fahren. Voraussichtlich wird die Aktion noch einige Stunden andauern.
Durch ihre Blockade wollen die Aktivist_innen ihren Unmut gegenüber der Atomindustrie ausdrücken und die Produktion von Brennelementen so lange wie möglich erschweren. Die Brennelemente, die in der Fabrik des französischen Staatskonzerns Areva hergestellt werden, werden in Atomkraftwerke auf der ganzen Welt geliefert und sichern so das Fortbestehen des Atomkreislaufs. Das kritisieren die Blockierenden: „ Die Fabrik in Lingen ist nicht vom Atomausstieg betroffen. Wir fordern eine sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit“.
Die Aktion wurde von JunepA (Jugendnetzwerk für politische Aktionen) initiiert, es beteiligen sich jedoch noch viele andere linksorientierte und umweltpolitische Jugendgruppen und Aktivist_innen. Für die Atomkraft-Gegner_innen ist es wichtig, gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Atomkraft und alle damit verbundenen Arbeitsschritte zu setzen. „Wir leisten Zivilen Ungehorsam, weil wir es für legitim und notwendig halten, nicht tatenlos zuzusehen, wie hier immer weiter nukleares Material produziert wird“, so Clara Tempel von JunepA. Mit ihrer Aktion wollen die Aktivist_innen auch einen Bogen zur aktuellen Aufrüstung durch Atombomben schlagen. Das Jugendnetzwerk hatte im August 2014 und im März 2015 das Atomwaffenlager in Büchel blockiert.
Bild vom Blog weltweit.nirgendwo.info