15.09.2021
Burgstaaken
Liebes Logbuch,
Nach einem entspannten und kraftgebendem Vormittag im Hafen mit ausgiebigen Spaziergängen an Land freuten wir uns alle auf den heutigen Tag, den wir nun vollkommen auf dem Meer verbringen wollten. Der Plan war es, heute Abend Richtung Warnemünde zu segeln und abends dann irgendwann, zu „ankern“, das heißt, die Nacht nicht an einem Hafen, sondern im offenen Meer zu verbringen. Tja, das war der Plan. Leider trat kurz vor der Abfahrt ein Problem auf, was uns bis 17:00 Uhr im Hafen fest hielt.
Obwohl wir die Zeit an Land gut mit Aktionsvorbereitungen nutzten konnten, waren wir abends alle ein bisschen deprimiert. Viele hatten das Bedürfnis, endlich den Hafen Burgstaaken zu verlassen und wieder aufs Meer hinaus zu segeln. Andererseits hätte ein Aufbrechen auch bedeutet, abwechselnd Nachtwache machen zu müssen und vom Ankerpunkt wäre es nicht entscheidend näher nach Warnemünde gewesen als vom Hafen aus. Mit der Entscheidung, ob es sich lohne, noch heute aufzubrechen, taten wir uns sehr schwer. Nach einem sehr langen und kräftezehrendem Plenum, indem wir über Stunden versuchten, einen Konsens zu finden, entschieden wir uns, den Abend heute im Hafen zu verbringen und morgen mit neuer Kraft weiterzusegeln. Immerhin hatten wir dadurch die Möglichkeit in diesem Segeltörn auch einmal sehr ausführlich das Konsensprinzip üben zu können.
Obwohl dieser regnerische Hafentag uns allen ein bisschen aufs Gemüt schlug, hatten wir später noch einen sehr schönen Abend mit gutem Essen, ausführlichen Gesprächen und wunderschönem, gemeinsamen musizieren.
Maya