Pressemitteilung
Rostock, 17.09.2021
Heute Morgen fanden in Warnemünde mehrere antimilitaristische Aktionen statt. So wurde das Haupttor der Marine-Kaserne „Hohe Düne“ mit Wollfäden und hunderten Papierkranichen zugewebt. Zusätzlich dazu gab es Aktionen mit Bannern und Straßenmalkreide in der Innenstadt, die auf die Nähe zu Kriegsübungen aufmerksam machen sollten. Die Aktionen sind Teil eines antimilitaristischen Segeltörns, bei dem eine Gruppe von jungen Menschen auf dem Traditionssegelschiff „Lovis“ von Kiel nach Rostock gesegelt ist. Der Segeltörn wurde vom Jungen Netzwerk für politische Aktionen (JunepA) organisiert.
Die Aktivist*innen wollen mit ihren kreativen Aktionen ein deutliches Zeichen gegen Militarismus setzen. Die Kaserne Hohe Düne steht für sie symbolisch für die starke Präsenz der Bundeswehr an der Ostseeküste. Lena Stolle, eine Teilnehmerin des Segeltörns, sagt: „Wir haben heute die Kaserne selbst geschlossen. Den Kriegsübungen dort haben wir unsere Lebendigkeit entgegengesetzt.“. Durch die Schließung des Haupttors kam es zu erheblichen Verzögerungen im Betriebsablauf des Militärstützpunktes. Mit den Aktionen in der Innenstadt sollen die Tourist*innen darauf aufmerksam gemacht werden, dass in ihrem Urlaubsgebiet das Töten geübt wird. „Überall an der Ostseeküste gibt es militärische Sperrgebiete, denen wir in den letzten Tagen mit unserem Segelschiff ausweichen mussten. Wir wollen keine Kriegsschiffe, sondern ein Meer der Solidarität und Vielfalt!“, sagt Clara Tempel, Pressesprecherin von JunepA. Die Aktionen wurden nach mehreren Stunden erfolgreich beendet.
Die Segler*innen legen gegen 15 Uhr an der Haedge-Halbinsel im Stadthafen Rostock an. Dort werden sie von Unterstützer*innen in Empfang genommen. Es folgt eine gemeinsame Kundgebung um 16 Uhr auf dem Neuen Markt in Rostock. Es soll ein Friedensübungszentrum eröffnet werden: „In Deutschland wird so viel Krieg geübt. Stattdessen sollten wir lieber Frieden üben.“, betont Clara Tempel. Gemeinsam mit Gästinnen und Passant*innen wollen die Aktivist*innen von JunepA ein „DenkMal an den Frieden“ aufbauen. Außerdem gibt es ein inhaltliches, kulinarisches und musikalisches Rahmenprogramm.
Die Aktivist*innen sind in den letzten Tagen von Kiel nach Rostock gesegelt. Unterwegs haben sie sich in vielfältigen Workshops mit dem Thema Antimilitarismus auseinandergesetzt und sich in kleineren Aktionen gegen die militarisierte Ostsee eingesetzt. Eine besondere Aktualität hat der Segeltörn durch den Start des NATO-Manövers „Northern Coasts“ auf der Ostsee erhalten. Die Aktionen am heutigen Tag in Warnemünde und Rostock bilden den Höhepunkt und Abschluss des Segeltörns. JunepA ist eine offene Gruppe von jungen Menschen, die seit 2013 Aktionen Zivilen Ungehorsams zu unterschiedlichen Themen organisieren. Im Jahr 2017 haben sie für ihr antimilitaristisches Engagement den Aachener Friedenspreis erhalten.
Fotos zur freien Verwendung unter Angabe der Quelle „Junepa“ finden Sie hier: https://www.flickr.com/photos/junepa/albums/72157719807468256Aktuelle Infos zu den heutigen Aktionen gibt es auf Twitter: https://twitter.com/Junep_A Telefonnummer: 0157/75119947 Mailadresse: presse-junepa@riseup.net